Lars Cuzner
Lagebericht

Jede Woche des Festivals wird von einzigartig performativen Videoreportagen aus den Straßen und dem Umland von Graz begleitet. Dabei handelt es sich nicht um „Berichterstattung“ im herkömmlichen Sinn, sondern um künstlerische und intellektuelle Projekte, die die anderen Situationen des Festivals ergänzen.

In der ersten Woche begibt sich der Künstler Lars „Jesus“ Cuzner mit einer außergewöhnlichen Mission auf die Straßen und Plätze von Graz, um für sein neuestes Buch zu werben: ein Werk, das gleichermaßen aus Bekenntnissen und Selbsthilfe besteht und ein potenzieller Kassenschlager sein könnte. Cuzner tritt als ehemaliger Messias auf (daher der Spitzname) und verrät, dass alles ein einziger großer Betrug war, der bereits in seinem Namen steckt: Cuzner kommt von cozener, einem veralteten Wort, das bei Shakespeare vorkommt und „Lügner“, „Betrüger“ oder „Hochstapler“ bedeutet. Jetzt will er endlich reinen Tisch machen. Nach einem Leben als Hochstapler (zu dem auch Besuche in der steirischen Landeshauptstadt gehörten, wo er für eine höchst zwiespältige politische Bewegung warb) enthüllt er die Tricks seines Metiers und erzählt sie jedem, der zuhören will. Aber kann er den Menschen hier in Graz die Idee seines Buches verkaufen? Werden sie ihn nicht sofort durchschauen?


Bio
Lars Cuzner (1974, Södertälje, Schweden) arbeitet als Künstler in den Bereichen Performance, Installation und Film. Mit ihren falschen Identitäten und sanften Provokationen lösen seine Arbeiten oft Kontroversen aus, indem sie unbequeme Themen wie Rassismus, nordischen Nationalismus und den Aufstieg des Rechtspopulismus in ganz Europa ansprechen. Seit einem Jahr betreibt Cuzner sein eigenes Online-Fernsehprojekt und Studio in Oslo, wo er lebt.

10.9.

In den Straßen von Graz und online

In englischer Sprache

In Auftrag gegeben und produziert von steirischer herbst ʼ21

Mit großzügiger Unterstützung des Office for Contemporary Art Norway (OCA)