Heimo Halbrainer und Joachim Hainzl (CLIO)

Lagebericht (2021)
Videoserie

Jede Woche des Festivals wird von einzigartig performativen Videoreportagen aus den Straßen und dem Umland von Graz begleitet. Dabei handelt es sich nicht um „Berichterstattung“ im herkömmlichen Sinn, sondern um künstlerische und intellektuelle Projekte, die die anderen Situationen des Festivals ergänzen.

In der letzten Woche des Festivals erkunden Heimo Halbrainer und Joachim Hainzl von CLIO die dunklen Seiten des malerischen Graz und beleuchten die fortwährenden Auswirkungen der NS-Zeit. Während des Anschlusses Österreichs an Deutschland im Jahr 1938 war Graz als „Stadt der Volkserhebung“ berühmt und wurde zur ersten Station von Hitlers Rundreise durch das Land. Halbrainer und Hainzl besuchen die unheimlichen Schauplätze der (gar nicht so) verborgenen Nazigeschichte von Graz – die Universität, an der die pseudowissenschaftlichen Rassenlehren gelehrt wurden, das Gestapo-Hauptquartier und die Hinrichtungs- und Euthanasiestätten sowie den sozialen Wohnungsbau dieser Zeit.


Bio
Heimo Halbrainer (1963, Knittelfeld, Österreich) beschäftigt sich als Historiker vor allem mit den Auswirkungen und Nachwirkungen des Nationalsozialismus in Graz und der Steiermark. Seit 1996 ist er Leiter von CLIO, einem Grazer Verein für historische Forschung und Bildung. Seine Projekte verschmelzen konventionellere historische Ansätze mit Stadtgeographie und zeitgenössischer Kunst. Er lebt in Graz.

Joachim Hainzl (1968, St. Andrä im Sausal, Österreich) ist Historiker und Sozialpädagoge mit einem Schwerpunkt auf der Sozialgeschichte von Graz. Er hat im Rahmen von CLIO und graz2003 Publikationen zur lokalen Geschichte der Stadt veröffentlicht, die sich mit Diskursen und Praktiken rund um den öffentlichen Raum und dessen Nutzung sowie mit Mechanismen der Marginalisierung und Ausgrenzung beschäftigen. Er hat auch als Künstler gearbeitet und ist ein leidenschaftlicher Sammler. Er lebt in Graz.

4.–10.10.

In den Straßen von Graz und online

In deutscher Sprache

In Auftrag gegeben und produziert von steirischer herbst ʼ21